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Die Realistische Unfalldarstellung (kurz: RUD) hat eine noch ganz junge Geschichte.
Die britische Armee stellte im zweiten Weltkrieg fest, dass die Sanitätsgruppen ungenügend vorbereitet waren. Sanitäter, die noch nie Verletzte gesehen hatten, versagten beim Anblick von Verwundeten. Daraus zog man sehr schnell die Konsequenzen. Mit Hilfe von Berufsschauspielern wurden Verwundungs- und Verletzungssituationen nachgestellt und die Sanitäter daran ausgebildet.
Sehr rasch entwickelte sich aus dieser damals zwingenden Notwendigkeit ein kluges Ausbildungssystem, das später sichtbare Erfolge brachte (1942 - 1944).
In Großbritannien, Dänemark und der Schweiz wurden 1944 (in Frankreich 1950, in Schweden 1953) erste Unterlagen erstellt, bzw. Hilfsmittel entwickelt, die sich speziell auf möglichst naturgetreue Darstellung von Wunden beziehen, bzw. hierbei Verwendung finden.
In der Bundesrepublik Deutschland verwendete man bis ca. 1950 Verletzungskarten.
1951 nahm Bengina Koch erste Kontakte mit dem Britischen Roten Kreuz auf.
Zunächst wurden mit Moulagen in Form von Gummiattrappen, die am Körper angebunden wurden, Verletzungen dargestellt. Danach wurde mit Schminkmaterial experimentiert.
Heutzutage findet die Realistische Unfalldarstellung ihre Grundlage hauptsächlich darin, den Praxisbezug bei verschiedenen Lehrgängen und Veranstaltungen zu verstärken. Sie stellt eine Ergänzung zu praktischen und theoretischen Lehrinhalten der Erste-Hilfe-, Sanitäts- und Feuerwehrausbildung dar und gibt den Helfern eine Selbsterfahrung für die weitere aktive Tätigkeit.
Weitere Anwendungen der Realistischen Unfalldarstellung sind:
Fallbeispiele bei Erste-Hilfe- und weiterführenden Lehrgängen
Fallbeispiele als Prüfungsaufgaben bei Ausbildungen
Fallbeispielen bei Übungen und Wettkämpfen
Darstellung bei Schauveranstaltungen